Autorenname: Simone Klein

Simone Stefanie Klein hat seit der Gründung der edition libica im Sommer 2013 die Verlagsleitung inne und betreut als Lektorin und Buchgestalterin die Buchprojekte. Außerdem zeichnet sie verantwortlich für die Verlagswebsite.

Nachbesprechung zur Projekt- und Buchpräsentation

vom 21. Februar 2017 zum internationalen Tag der Muttersprache

Wir freuen uns, dass die Veranstaltung vor einem recht großen und vor allem sehr interessierten Publikum stattfand. Ganz herzlich sei Frau Ehrentraud Holzer gedankt, die uns nicht nur den schönen Festsaal der Bücherei Philadelphiabrücke zur Verfügung gestellt hat, sondern im Anschluss an die Veranstaltung mit der Darreichung eines kleinen Umtrunks zusätzlich für gute Laune unter den BesucherInnen sorgte.

Nach einer kurzen Vorstellung des Projektes durch die Projektleiterin und Verlegerin Simone Klein eröffnete ihre Projektpartnerin Elisa Hebenstreit den Leseteil, in dem insgesamt 4 der im nächsten Jahr erscheinenden mehrsprachigen Anthologie „Porta Orientis“ vertretenen fabelhaften Erzählungen vorgestellt wurden.

Die aus Honduras stammende Austauschschülerin Monica Gisselle Munguia Alvarenga eröffnete den Reigen mit der von ihr selbst verfassten fabelhaften Erzählung „Un zorro azul“ („Der blaue Fuchs“) und stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass sich das in der Schule erworbene Spanisch in Tempo und Aussprache erheblich von jenem in Honduras gesprochenen Spanisch unterscheidet. Ohne Erläuterungen bzw. Nacherzählung in deutscher Sprache durch ihre „Gastmutter“ Brigitte Humer-Tischler hätte wohl niemand im Saal auch nur ein Wort von Monicas schöner Geschichte verstanden! Lingangi-Enganda Mas glänzte mit seiner Erzählung „Ngonga ya Nzanga“ („Warten in der Sonne“), in der er uns in seiner Muttersprache, der afrikanischen Verkehrsprache Lingala, von weißen Fischen erzählte, die –  beseelt von der Vorstellung, dass die Sonne ihnen Flügel schenken würde – durch zu langes Warten an der Sonne zu den gefürchteten Krokodilen wurden. Lingangi-Enganda Mas war auch beim Erzählen der Geschichte auf Deutsch ganz in seinem Element! Nicht weniger eindrucksvoll brachte Helmut Kamara die Fabel „Cîinele şi căţelul“ („Der Hund und das Hündchen“) des rumänischen Fabeldichters Grigore Alexandrescu dar. Den Abschluss des Leseteils übernahm Doris Vickers, hauptberuflich Programmleiterin der VHS Liesing, indem sie die lateinischen Wurzeln des Begriffes „Fabel“ erläuterte und die köstliche Fabel des römischen Fabeldichters Phaedrus über einen Pfau erzählte, der sich bei der Göttin Juno beschwert, dass sie ihm nicht den Gesang der Nachtigall geschenkt hat.

Wir bedanken uns bei  den Mitwirkenden für ihre fabelhaften Vorträge!

Während der nunmehr laufenden einjährigen Vorbereitungsphase bis zur Veröffentlichung der Anthologie wollen wir möglichst viele Menschen einladen, die mehrsprachige Anthologie mitzugestalten. Während dieser Phase stellen wir auf der Projektwebsite einzelne der bereits gesammelten Beiträge sowie Materialien zu den vertretenen Sprachen vor.

Downloads: Einladung zur MitwirkungKurzbeschreibung des Projektes

Einige Impressionen zur Veranstaltung

Die Fotos wurden uns von Gabriele Dickie und Burghard Unteregger zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank!

Verlagsnachrichten

Projekt- und Buchpräsentation
am 21. Februar 2017 zum
internationalen Tag der Muttersprache

Derzeit ist als Pilot einer Reihe von Publikationen und Veranstaltungen für ein „fabelhaftes Wien“ in Kooperation mit der gleichnamigen Initiative eine mehrsprachige Anthologie (+Begleit-CD) mit fabelhaften Erzählungen in möglichst vielen in Wien gesprochenen Sprachen – jeweils in der Originalsprache und in deutscher Übertragung – in Bearbeitung. Um möglichst vielen Menschen die Möglichkeit zur Mitwirkung an der mehrsprachigen Anthologie zu bieten, haben wir die Vorbereitungsphase bis 27. Oktober 2017 verlängert. Das gedruckte Buch mit Begleit-CD wird daher erst zum internationalen Tag der Muttersprache am 21. Februar 2018 erscheinen.

Schon am 21. Februar 2017 stellen wir das Projektkonzept und die Konzeption der Anthologie in der Zweigstelle Philadelphiabrücke der Büchereien Wien erstmals einer breiteren Öffentlichkeit vor. Dabei wollen unseren BesucherInnen Gelegenheit bieten, sich über die Motivationen und Zielsetzungen des Projektes fabelhaftes wien sowie die Anthologie eingehend zu informieren.

Während der daran anschließenden einjährigen Vorbereitungsphase bis zur Veröffentlichung der Anthologie wollen wir möglichst viele Menschen einladen, die mehrsprachige Anthologie mitzugestalten. Während dieser Phase stellen wir auf der Projektwebsite einzelne der bereits gesammelten Beiträge sowie Materialien zu den vertretenen Sprachen vor.

Downloads: Einladung zur MitwirkungKurzbeschreibung des Projektes

Projekt- und Buchpräsentation „Fabelhaftes Wien – Für eine Kultur der Sprachenvielfalt“
Dienstag, 21. Februar 2017, 19:00 Uhr
Bücherei Philadelphiabrücke, 1120 Meidlinger Hauptstraße 73

Verlagsnachrichten

Ein neues Zuhause für eine alte Steindruckpresse

Steindruckpresse Foto 1
Die imposante Steindruckpresse ist …

Im Rahmen unseres Besuches des heurigen „Open House” an der Kunst VHS machte mich Prof. Krzywobłocki auf eine im Lithographie-Studio befindliche Steindruckpresse der Marke Moessmer aufmerksam. Da die etwa 250 Jahre alte und noch von Hand zu betreibende Presse im derzeitigen Zustand nicht funktionstüchtig ist, kommt sie für den Unterrichtseinsatz an der Kunst VHS nicht mehr in Frage. Die Maschine hat daher in den ohnehin recht engen Räumlichkeiten wertvollen Platz weggenommen.

Steindruckpresse Foto 2
… eine altehrwürdige Josefstädterin, wie das Firmenschild belegt

Da ich mich unter anderem leidenschaftlich mit (historischen) Druckverfahren beschäftige, und mir die Weitergabe verlegerischen und drucktechnischen Wissens sehr am Herzen liegt, hat mir Frau Mag. Reif, die Direktorin der Kunst VHS, erlaubt, mich an zuständige Institutionen zu richten, um die aus historischer Sicht sicher interessante Steindruckpresse nach Möglichkeit einer sinnvollen Weiternutzung zuzuführen.

Die Lithographie ist, das sei am Rande erwähnt, am Ende des 18. Jahrhunderts erfunden worden und war bis etwa 1910 ein recht häufig verwendetes Druckverfahren. Heute findet die Lithographie nur mehr im künstlerischen Bereich Anwendung, weil das Verfahren relativ aufwendig und teuer ist und zudem nur kleinste Auflagen ermöglicht. So hat etwa Salvador Dalí die alte Technik zu neuem Leben erweckte. Wer sehen möchte, wie eine Lithographie entsteht, möge sich dieses Video ansehen:

Steindruckpresse Foto 4
Mit vereinten Kräften des Mechaniker-Teams aus Oberösterreich und dem Haustechniker der Kunst-VHS geht der Abbau zügig voran

Nun, nachdem das Technische Museum und andere Institutionen in Wien eine Übernahme der altehrwürdigen „Josefstädterin“ umgehend abgelehnt hat, habe ich spezialisierte Museen in den Bundesländern kontaktiert, darunter das Schrift- und Heimatmuseum Bartlhaus im oberösterreichischen Pettenbach, das im Jahr 2006 um ein Druckereimuseum erweitert worden ist. Dort hat sich der für den Druckbereich zuständige Administrator Hubert Rittberger sofort interessiert gezeigt und so ist die Steindruckpresse heute – sozusagen rechtzeitig zum 10-jährigen Jubiläum des Druckereibereiches im Museum – von Wien nach Oberösterreich übersiedelt, wo sie bestimmt eine schöne neue Heimstätte erwartet. So hat Wien in seiner Arroganz und Borniertheit wieder einmal ein Stück seiner Geschichte verloren.

Nach etwa 90 Minuten blieb nur noch eine Spur der Erinnerung von der Steindruckpresse
Nach etwa 90 Minuten blieb nur noch eine Spur der Erinnerung von der Steindruckpresse

Ich freue mich sehr, dass der Abbau der Maschine und Abtransport dank des Engagements des Mechanikerteams aus Pettenbach unter kräftiger Unterstützung von Peter Cserko, dem Haustechniker der Kunst-VHS, reibungslos geklappt hat. Nach dem Wiederaufbau der Maschine vor Ort werde ich Gelegenheit bekommen, die Steindruckpresse erneut zu besichtigen, und ich werde danach gerne wieder berichten. Das Schrift- und Heimatmuseum Bartlhaus beheimatet übrigens nicht nur alte Druckmaschinen, sondern auch die Lebenswerke der Schriftenkünstler Leopold Feichtinger und Prof. Friedrich Neugebauer. Außerdem sind dort verschiedenste Exlibris, Spruchkarten und andere Dokumente ausgestellt. Regelmäßige Schrift- und Kalligraphiekurse sowie eine Druckwerkstatt sind eine wertvolle Ergänzung des Museumsangebotes, denn praktisches Tun stellt einen historischen Bezug zur Erfindung der Druckkunst sicherlich am eindrucksvollsten her.

Interventionen

Michelangelos Sibilla Libica in Wien

Die Fresken der Sixtinischen Kapelle – darunter die „Sibilla Libica“ – sind noch bis 4. Dezember 2016 in der Wiener Votivkirche ausgestellt.

Votivkirche Übersichtsplan
Übersichtsplan der Ausstellung. Der Sibilla Libica ist Exponat-Nummer 23 zugeordnet

Während Besucher im Vatikan Michelangelos Fresken nur aus der Ferne zu sehen bekommen, bietet uns die seit 1. September in der Wiener Votivkirche laufende Ausstellung die Gelegenheit, die Wandmalereien zwar natürlich nicht im Original, aber immerhin in Originalgröße und aus unmittelbarer Nähe zu betrachten. Dieses visuelle Erlebnis verdanken wir hochwertigen Großformat-Farbfotografien, die der mittlerweile 93-jährige österreichische Fotograf Erich Lessing – wer kennt nicht das Foto, das er anlässlich des Österreichischen Staatsvertrages auf dem Balkon des Belvedere aufgenommen hat – in den 1990ern in der Sixtinischen Kapelle anfertigte, um die frisch restaurierten Fresken zu archivieren. Auf Basis dieser Bilder wurden 34 farbechte Leinwand-Kunstdrucke in Originalgröße hergestellt, die nun – nach der Weltpremiere in einer Messehalle in Montreal im Vorjahr – in einem extra abgetrennten und umgebauten Teil der Votivkirche, und damit in einem weitaus angemesseneren Ambiente, ausgestellt sind.

Die Libysche Sibylle in der Wiener Votivkirche
Die Libysche Sibylle in der Wiener Votivkirche

Neben der „Die Erschaffung Adams“ und dem ihm vielleicht schon in Kürze bevorstehenden „Jüngsten Gericht” ist dort auch die „Sibilla Libica“ zu sehen. Warum Michelangelo neben den sieben alttestamentarischen Propheten, die das Erlösungswerk Christi voraussagten, die Libysche Sibylle und 4 andere „heidnische“ Prophetinnen in der Kapelle verewigt hat, wird wohl ein Rätsel bleiben. Vertreten die Sibyllen wirklich – wie einige Interpreten meinen – lediglich die damals als Erdteile angesehenen Gebiete Persien (Persica), Asien (Erythraea), Afrika (Libica), Italien (Cumaea), Griechenland (Delphica)? Der Ausstellungskatalog dazu:

„Die fünf Sibyllen stellen das Gegenstück zu den biblischen Propheten dar. Sie wurden aufgrund ihrer prophetischen Gaben in der Antike verehrt, und nach den Stätten ihrer Herkunft benannt. […] Die Prophezeiungen der Sibyllen wurden von der Kirche letztendlich neu interpretiert und in Kontext mit dem Kommen des Erlösers gesetzt.“

Den milden Begriff „Neuinterpretation“ kann man getrost durch „Verfälschung für die eigenen Zwecke“ ersetzen. Was meine Nachforschungen zur antiken „Sibilla Libica“ ergeben haben und was sie mir und für die edition libica bedeutet, können Sie in einem eigenen Artikel nachlesen.

Zwar mag der relativ hohe Eintrittspreis von € 18,- ein wenig vor einem Besuch der Ausstellung abschrecken, aber Goethe hatte schon recht als er feststellte: „Ohne die Sixtinische Kapelle gesehen zu haben, kann man sich keinen anschauenden Begriff machen, was ein Mensch vermag.“ Alternativ zum Besuch in der Votivkirche kann man natürlich auch – um den Organisator Michel Erb zu zitieren – „extra nach Rom fahren, um dort fünf bis sechs Stunden in der Schlange stehen und sich danach im 20-Minuten-Takt durch die Kirche schleusen lassen“.

“Michelangelos Sixtinische Kapelle in Wien”
1. September bis 4. Dezember 2016
Votivkirche, Rooseveltplatz, 1090 Wien
Eintrittspreise zwischen 16,50 und 19,50 Euro
www.sixtinischekapelle.at


Verlagsnachrichten
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